„Stabat Mater“ in der Wallfahrtskirche St. GeorgenbergMusikalische Besinnung und Hoffnung in der Fastenzeit Am Freitag, den 11. April um 18:00 Uhr lud die Landesmusikschule Schwaz mit Chor (Singacross) und Orchester zu einem besonderen Konzert in die Wallfahrtskirche St. Georgenberg (Stans) ein. Unter der Leitung von Klaus Niederstätter erklangen berührende Werke geistlicher Musik, die in der besonderen Akustik der Kirche eindrucksvoll zur Geltung kamen. Das Konzertprogramm stand ganz im Zeichen des Stabat Mater, jener tief bewegenden Vertonung der mittelalterlichen Klage über das Leid Marias unter dem Kreuz. Den feierlichen Auftakt machte das „Stabat Mater“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina, dessen 500. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Die polyphone, doppelchörige Struktur wurde durch die Aufstellung der Mitwirkenden sowohl auf der Empore als auch im Altarraum eindrucksvoll umgesetzt. Ergänzt wurde das Programm durch das berühmte „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi, das mit seinen ausdrucksstarken Harmonien und den klangvollen Solopassagen tief berührte. Die Solistinnen des Abends waren Mara Niedertscheider (Sopran) und Maria Schinagl-Zeichart (Alt). Weitere musikalische Höhepunkte waren Bruckners „Locus iste“, ein feierliches Chorwerk, das die Heiligkeit des Kirchenraumes unterstrich, sowie das ergreifende Adagio von Albinoni, das in seiner schlichten Eleganz die kontemplative Atmosphäre der Fastenzeit einfing. Der Konzertabend stand unter dem Motto der Hoffnung. Bereits auf dem Weg zur Kirche wurden symbolische Zeichen gesetzt, die auf das Thema einstimmten. Gläser mit Kerzen am Eingang dienten als leuchtende Symbole der Zuversicht. Während des Konzerts wurde durch die gezielte Nutzung der Raumakustik eine ganz besondere Klangwelt geschaffen. Palestrinas Musik war stilprägend für nachfolgende Komponisten wie Pergolesi und Bruckner. Er spielte zudem eine entscheidende Rolle beim Trienter Konzil, indem er die Textverständlichkeit in der Kirchenmusik reformierte. Seine Werke markieren den Beginn der Neuzeit, einer Epoche des Wandels, in der sich die Menschheit an der Schwelle zur Technisierung befand. Die Besucher:innen erhielten am Eingang auf Wunsch eine Textübersetzung der Werke. Nach dem Konzert wurden zudem kleine handgeschriebene Spruchröllchen mit Worten der Hoffnung verteilt. Ein musikalischer Abend, der zur inneren Einkehr und Besinnung in der Fastenzeit einlud. ![]() |