Landesmusikschule Wörgl - über uns

Die Musikschule Wörgl –

seit nahezu 70 Jahren „musikalischer Nahversorger“

Gründung der Musikschule

1951 wurde der Markt Wörgl zur Stadt erhoben. Im selben Jahr brachte der damalige Obmann des Kulturausschusses, Prof. Dr. Paul Weitlaner, die Idee zur Gründung einer Musikschule im Stadtrat ein. Zu dieser Zeit gab es in Tirol erst sechs Musikschulen.

Am 1. Oktober 1952 war es dann in Wörgl soweit: Die Musikschule öffnete ihre Pforten – für drei Schüler! Bis zum Ende des ersten Schuljahres gesellten sich weitere sieben dazu, 1954/55 waren es bereits 30, drei Jahre später 35, zu Beginn der 60er Jahre 69 und 1965 immerhin schon 107 Schüler.

Zum ersten Leiter der Musikschule bestellte die Stadt 1952 den Schwazer Musikschullehrer Hans Berger, der später Musikschulleiter der Musikschule Schwaz wurde. 1958 übernahm Ferdinand Zangerl dieses Amt. 1967 löste die Gemeinde den Vertrag und für kurze Zeit war Peter Moser, der spätere Leiter der Abteilung Volksmusik beim ORF in Innsbruck, in Wörgl tätig. Für zwei weitere Jahre fristete die Musikschule ohne Leiter ihr Dasein. In dieser Zeit wurde auch ein Elternverein gegründet, da die Eltern mit diesen Zuständen nicht mehr einverstanden waren. Auf Drängen dieses Vereines wurde dann der Posten eines Leiters österreichweit ausgeschrieben und schließlich Karl Ebner aus Kapfenberg im Herbst 1969 zum neuen Leiter bestellt.

Mit der Bestellung Ebners – er übte sein Amt umsichtig bis April 1999 aus - begann nun die Entwicklung zu einer der größten Musikschulen des Landes. Waren es 1969/70 beispielsweise 129 Lernwillige, so pendelte sich zu Beginn der 80er Jahre der Schülerstand bei rund 350 ein. Mit den wachsenden Schülerzahlen wurden die Räumlichkeiten im alten Gemeindeamt, wo man ja bereits das Arbeitsamt „okkupierte“, immer beengter. Dies führte im November 1985 dazu, dass die städtische Musikschule ins alte Volksschulgebäude neben der Pfarrkirche übersiedelte.

Landesmusikschule Wörgl ist die fünftgrößte von 27 Landesmusikschulen

Nach dem Beschluss des Tiroler Musikschulgesetzes durch den Tiroler Landtag 1992 wurde die städtische Musikschule Wörgl mit 1. Februar 1994 zur „Landesmusikschule Wörgl“, zu der nun neben dem Standort Wörgl auch die Gemeinden Angath, Angerberg, Bad Häring, Kirchbichl und Mariastein gehörten. Im September 1995 wurde die Gemeindemusikschule Kundl-Breitenbach als Expositur der Landesmusikschule Wörgl eingegliedert, sodass die Landesmusikschule Wörgl seither aus 8 Mitgliedsgemeinden besteht. Mit der Umstrukturierung der Städtischen Musikschule in eine regionale Landesmusikschule ist die Schülerzahl regelrecht explodiert. Zählte man im Schuljahr 1993/94 insgesamt 467, so waren es 1998/99 bereits 852 SchülerInnen.

Seit April 1999 leitet Mag. Johannes Puchleitner die Schule. Die Schülerzahlen entwickelten sich im Laufe der Jahre stetig weiter, sodass im Schuljahr 2013/14 zum ersten Mal 1000 SchülerInnen ausgebildet wurden. Seither wird die Schülerzahl konstant gehalten. Die Landesmusikschule Wörgl ist heute die fünftgrößte von 27 Landesmusikschulen. Rund 1000 SchülerInnen werden von 40 Lehrpersonen unterrichtet.

In Wörgl wurde nachhaltig in die Zukunft investiert!

Durch das Einpendeln der Schülerzahl bei rund 1000 SchülerInnen wurde auch die Bewältigung der beengten räumlichen Situation im alten Volksschulgebäude neben der Pfarrkirche immer schwieriger und herausfordernder. 2019 konnte auch dieses Problem mit dem Neubau des Hauses der Musik gelöst werden. Seit der vollständigen Übersiedlung ins neue Haus der Musik im Jahr 2020 befinden sich die Musikschulräumlichkeiten nun eben dort und bieten bessere Rahmenbedingungen: Sie geben Raum im Sinne von offenen und ansprechend ausgestatteten Räumen für die Begegnung mit Musik und den mit ihr in Verbindung stehenden Künsten. Sie geben aber auch Raum im Sinne der Ermöglichung vielschichtiger künstlerischer und pädagogischer Erfahrungen und Begegnungen.

Der Kernauftrag

Der Kernauftrag des Tiroler Musikschulwerkes als landesweites Bildungsnetzwerk besteht in der qualifizierten Ausbildung musikalisch Interessierter jeden Alters in fachlicher Theorie und Praxis und die Förderung musischer Betätigung breiter Bevölkerungskreise. Die Landesmusikschulen bieten ein umfangreiches Angebot: elementare Musikausbildung, Instrumental- und Gesangsunterricht, Volksmusik, Jazz und Pop, Ensemble, Chor, Orchester, verschiedenste Projekte und vieles mehr. Qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer bilden die SchülerInnen zu kulturbewussten Persönlichkeiten mit sozialem Empfinden heran und leisten somit einen Beitrag zur Erziehung und zur Förderung der Gesellschaftskultur. Musik soll mit Freude entdeckt und in der Gemeinschaft erlebt werden. Neben der Vermittlung von musikalischer Bildung und Ausbildung bestehen die Leistungen des Tiroler Musikschulwerkes auch in der Durchführung von vielfältigen Veranstaltungen und Projekten.

Musiklernen und – lehren mit Begeisterung und Hingabe

Die Musikschule ist ein Ort der kulturellen Begegnung für Kinder und Jugendliche und entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen auch ein kultureller Bildungsraum für Erwachsene.

Die Musikschule bietet allen Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit vertiefter musikalischer Bildung und erfüllt damit den Auftrag zur Breitenwirkung.

Die Musikschularbeit fördert Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, vernetztes Denken und den Umgang mit neuen Medien und dabei stehen Werte wie Authentizität, Offenheit, Eigenverantwortlichkeit, Toleranz, Beziehungsfähigkeit, Respekt und gegenseitige Wertschätzung im Vordergrund.

Die Musikschule verdankt ihren hohen Stellenwert, die gesellschaftliche Relevanz und die Anerkennung in der Bevölkerung ihrer hohen künstlerischen und pädagogischen Kompetenz und ihrer Funktion als vielfältiger Kulturträger mit nachhaltiger Wirkung in der Gemeinde.

In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass auch die nächsten 70 Jahre Begeisterung und Hingabe die wesentlichen Merkmale der künstlerischen Tätigkeit und damit auch des Musiklernens und Musiklehrens vor Ort sein werden.